Arbeitsmarkt, Februar 20254 min read
Reading Time: 3 minutesArbeitsmarkt Bund
Die seit 2018 anhaltende strukturelle Krise schlägt sich zunehmend negativ auf den Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2025 fiel zwar gegenüber dem Vormonat um 3.438 auf 2.989.220 (Tabelle 1). Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg jedoch die Arbeitslosenzahl um 175.407 Personen bzw. 6,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote bleib unverändert bei 6,4 Prozent im Februar 2025.
Zur aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt in Deutschland sagte Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit: „Die konjunkturelle Schwäche bleibt auch im Februar am Arbeitsmarkt sichtbar. Die Arbeitslosigkeit hat sich gegenüber Januar nur geringfügig verringert“.
Die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) sank im Januar 2025 gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 11.000. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Erwerbstätigen um 42.000 auf 45,80 Millionen Personen zurück.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im Dezember 2024 gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 12.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 80.000 auf 35 Millionen Beschäftigte.
Vom 1. bis einschließlich 24. Februar wurden bei den Agenturen für Arbeit für 55.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2024 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit im Dezember für 222.298 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 261.531 im November und 260.025 im Oktober.
Arbeitsmarkt NRW
Die Arbeitslosenquote in NRW blieb auf dem Niveau des Vormonats bei 7,9 Prozent im Februar 2025 und liegt damit weiterhin über dem Bundesdurchschnitt (Abb. 1). Im Februar waren 788.482 Personen arbeitslos gemeldet (siehe Tabelle 2 für einen detaillierten Überblick der Arbeitslosigkeit in NRW). Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2024 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 42.748 Personen bzw. 5,7 Prozent. Zur aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt in NRW sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit: „Der geringfügige Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar ist absolut saisontypisch. […] Die Nachfrage von Unternehmen nach Fachkräften ist weiterhin hoch. Zwar hinterlässt die schwache Konjunktur auch am Fachkräftemarkt eine leichte Eintrübung. Doch statistisch sind die Auswirkungen gering. Auf eine Stelle kommen landesweit weniger als drei qualifizierte Bewerber. Gleichzeitig konkurrieren über 17 Bewerberinnen und Bewerber um jede Stelle, die keine Ausbildung voraussetzt“.
Zur aktuellen Entwicklung am Arbeitsmarkt in NRW sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit: „Die schwache wirtschaftliche Entwicklung hat auch den Arbeitsmarkt in NRW erfasst. Aktuell liegt die Ar-beitslosigkeit um rund 5,5 Prozent oder fast 39.000 Frauen und Männer über dem Vorjahres-niveau. Gleichzeitig bleibt aber auch noch Raum für positive Nachrichten: Ende November bli-cken wir auf eine deutlich stärkere Herbstbelebung am NRW-Arbeitsmarkt zurück als in den beiden vorhergehenden Jahren“.
Arbeitsangebot und Nachfrage
Im Februar 2025 waren bei der Bundesagentur für Arbeit bundesweit 639.000 offene Stellen gemeldet. Das sind 67.000 weniger als im Vorjahresmonat Februar 2024. Auch in NRW sank die Anzahl der offenen Stellen im Februar 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 9.746 auf 128.597. Der Stellenindex BA-X für Deutschland, der als Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften dient, sank von 105 Punkten im Januar 2025 auf 103 Punkte im Februar 2025 (Abb. 2). Auch der BA-X für NRW fiel um vier Punkte auf 100 Punkte. Das aktuelle Ergebnis zeigt, dass die anhaltende Konjunkturschwäche die Nachfrage nach Arbeitskräften auf ein Niveau senkt, das mit dem der Coronakrise vergleichbar ist.