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Geschäftsklima, April 20222 min read

April 28, 2022 2 min read
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Geschäftsklima, April 20222 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im April auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Der Geschäftsklimaindex ist im April, nach 90,8 Punkten im Vormonat, um einen Zähler auf 91,8 Punkte gestiegen. Die Einschätzung der derzeitigen Lage wurde minimal nach oben korrigiert, die Erwartungen fielen etwas optimistischer. Auf die Schockreaktion im März folgte damit eine Stabilisierung der Stimmung. Jedoch zeigen die vorliegenden Zahlen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges keineswegs verkraftet sind. Der leichte Zuwachs der Stimmung fußt auf einem sehr niedrigen Niveau, die Aussichten auf die kommenden sechs Monate bleiben überwiegend negativ.

 

Stimmung nach Sektoren

Im Verarbeitenden Gewerbe (inkl. Ernährung) legte der Index nach dem Absturz im Vormonat wieder leicht zu. Grund dafür war der Anstieg des Erwartungsindikators. Dieser liegt aber weiterhin im deutlich überwiegend negativen Bereich. Mit der klaren Ablehnung eines Energieembargos dürfte die Politik zumindest einen Teil zu der Stabilisierung beigetragen haben.

Im Dienstleistungssektor hat sich der Stimmungsindex merklich verbessert. Die Lage- und Erwartungskomponenten wurden besser bewertet. Insbesondere die Betriebe der Logistikbranche konnten sich vom Einbruch im Vormonat erholen. Zudem sorgte das Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen für eine Belebung im Gastgewerbe.

Im Handel ist der Index erneut gesunken. Dies ist auf eine deutlich schlechtere Einschätzung zur aktuellen Lage zurückzuführen. Die Erwartungen verbesserten sich leicht, liegen aber weiterhin im überwiegend negativen Bereich.

Im  Bauhauptgewerbe ist das Geschäftsklima auf den niedrigsten Wert seit Mai 2010 abgestürzt. Die Unternehmen waren merklich weniger zufrieden mit der aktuellen Lage und ihre Erwartungen waren noch nie so pessimistisch seit der Wiedervereinigung. Grund dafür dürfte der verschärfte Materialengpass sein.

 

 

Ausblick und Branchenbild

Die Exporterwartungen sind um 5,8 Zähler gestiegen und liegen wieder knapp im überwiegend positiven Bereich. Während in der Elektroindustrie und im Maschinenbau die Exportaussichten zulegten, sank der Optimismus in den Branchen Chemie, Automobil und Kunststoffverarbeitung. Die Beschäftigtenerwartung ist um 4,0 Punkte erneut gesunken, befindet sich aber weiterhin im überwiegend positiven Bereich.

Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 4 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzten. In 27 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.