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Geschäftsklima, August 20202 min read

August 26, 2020 2 min read
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Geschäftsklima, August 20202 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist weiter im Aufwind. Der Geschäftsklimaindex ist im August, im
Vergleich zum Vormonat, um 2,2 Zähler auf 92,6 Punkte gestiegen. Die Lageeinschätzung wurde um 3,4 Zähler nach oben korrigiert, die Erwartungskomponente stieg um 0,8 Zähler. Also alles im Lot? Die heute veröffentlichte zweite Schätzung des Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal dürfte der letzte Blick zurück gewesen sein. Nach dem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wird das dritte Quartal zu einer rekordverdächtigen Gegenbewegung ausholen. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Rückprall und Erholung. Auch wenn der Rückprall V-förmig ausfällt, entscheidend ist die mittel- bis langfristige Erholung. Die wirtschaftspolitischen Debatten, wie jüngst die zur Verlängerung der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld, zeigen wie anfällig eine nachhaltige Erholung sein kann. Dass dies nicht die letzte Streitfrage sein wird, zeigen weitere Fragen: Wie geht es nach dem Ende der temporären Mehrwertsteuersenkung weiter? Rollt im Herbst eine Insolvenzwelle heran? Die Politik muss Antworten finden; nicht zuletzt, weil 2021 Wahljahr ist.

 

 

Stimmung nach Sektoren

Das Sektorenbild zeigt auf den ersten Blick eine einheitlich positive Entwicklung, in allen Sektoren ist das Geschäftsklima gestiegen. Nur im Handel hat sich die Aufwärtsbewegung merklich abgeflacht. Grund dafür war die anhaltend pessimistische Erwartungshaltung. Im Verarbeitenden Gewerbe sprang die Lageeinschätzung nach oben, wenngleich noch viele Unternehmen ihre derzeitige Lage als schlecht einschätzen. Die Erwartungskomponente blieb im deutlich positiven Bereich nahezu konstant. Im Dienstleistungsbereich sind beide Komponenten deutlich gestiegen und liegen im überwiegend positiven Bereich. Im Baugewerbe befindet sich das Geschäftsklima weiter im Aufwind. Die Unternehmen waren erneut mit ihrer aktuellen Lage zufriedener. Ihre Erwartungen sind jedoch weiterhin pessimistisch, wenn auch nicht mehr so stark wie im Vormonat.

 

 

 

Ausblick und Branchenbild

Im Verarbeitenden Gewerbe haben sich die Erwartungen über die zukünftige Entwicklung der Beschäftigung leicht gebessert. Per Saldo gehen 18,9 Prozent der Betriebe jedoch weiterhin von einer sinkenden Beschäftigung in den kommenden Monaten aus. Das waren zwar weniger Betriebe als im Vormonat, allerdings deutet sich auf dem  Arbeitsmarkt eine weiter sinkende Beschäftigtenzahlen an. Die Exporterwartungen liegen zwar im überwiegend positiven Bereich, allerdings sind sie im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 25 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzen. In 8 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.