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Geschäftsklima, März 20222 min read

März 28, 2022 2 min read
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Geschäftsklima, März 20222 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im März massiv eingetrübt, der Krieg in der Ukraine ist in der Statistik angekommen. Der Geschäftsklimaindex ist im Vergleich zum  Vormonat um 7,7 Zähler auf 90,8 Punkte eingebrochen. Die Lageeinschätzung blieb relativ robust und wurde nur leicht nach unten korrigiert (-1,6 Punkte). Die Erwartungen sanken hingegen auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Pandemie, noch nie hat es einen stärkeren Rückgang der Erwartungskomponente gegeben (-13,4 Punkte).

Die ifo-Daten bestätigen den Eindruck, dass die konjunkturelle Erholung in Deutschland auslaufen und das Szenario einer Stagflation wahrscheinlicher werden dürfte. Bereits zu Jahresbeginn lagen insbesondere die Preise für Energie und Rohstoffe sehr hoch, die Preisentwicklungen haben sich mit Ausbruch des Krieges noch einmal verschärft. Hohe Preise, Sorge vor Lieferausfällen, Stabilität der Lieferketten und eine allgemein  enorme Unsicherheit dürften den Ausblick der Unternehmen hauptsächlich eingetrübt haben. Clemes Fuest, Präsident des ifo-Instituts, resümiert: „Die Firmen rechnen mit harten Zeiten“.

 

Stimmung nach Sektoren

Im Verarbeitenden Gewerbe (inkl. Ernährung) ist die Stimmung so stark gesunken wie noch nie. Die Erwartungen fielen von einem überwiegend positiven Ausblick in einen deutlich überwiegenden Pessimismus um. Auch die Lageeinschätzung verschlechterte sich.

Im Dienstleistungssektor ist der Stimmungsindex merklich gesunken. Insbesondere die Betriebe der  Logistikbranche blicken mit großer Sorge auf die kommenden Monate. Die Lageeinschätzung blieb nahezu unverändert.

Im Handel ist der Index ebenfalls eingebrochen. Die Erwartungskomponente brach so stark ein wie nie zuvor. Zeitgleich fiel die Lageeinschätzung unverändert gut aus.

Im Bauhauptgewerbe sanken die Erwartungen ebenfalls. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage wurden nach unten korrigiert.

 

Ausblick und Branchenbild

Die Exporterwartungen sanken um fast 20 Punkte und liegen erstmals seit 2020 wieder im überwiegend negativen Bereich. Die Beschäftigtenerwartung ist um 9,3 Punkte ebenfalls kräftig gesunken, befindet sich aber weiterhin im überwiegend positiven Bereich.

Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 2 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzten. In 26 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.