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Geschäftsklima, November 20212 min read

Dezember 1, 2021 2 min read
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Geschäftsklima, November 20212 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im November zum fünften Mal in Folge verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex ist im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Zähler auf 96,5 Punkte gesunken. Der Rückgang war gleichermaßen auf die deutlich skeptischere Einschätzung der Erwartungen sowie die Korrektur der Lageeinschätzung zurückzuführen. Die deutsche Wirtschaft verliert weiter an Schwung und folgt ihrem Abwärtspfad. Der Dreiklang aus Lieferengpässen, Preissteigerungen und dem Pandemieverlauf belastet die Stimmung. Letzteres bekommen die Unternehmen auch ganz ohne Lockdowns zu spüren.

 

Stimmung nach Sektoren

Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung verschlechtert. Die derzeitige Einschätzung der Lage wurde merklich nach unten korrigiert. Die Erwartungen hellten sich hingegen auf, was insbesondere auf die Entwicklung der Automobilindustrie zurückzuführen war. Gebremst wurden die Industriebetriebe von Versorgungs- und Lieferengpässen. Zudem stiegen die Beschaffungspreise zuletzt kräftig an. Vor dem Hintergrund gut gefüllter Auftragsbücher bedeutet das unterm Strich: Die Aufträge materialisieren sich zwar irgendwann in Umsätze, allerdings zu dann deutlich gestiegenen
Faktorkosten. Im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung spürbar verschlechtert. Insbesondere sehr kräftiger Eintrübungen im Gast- und Tourismusgewerbe führten zu einer Korrektur der Lage- und Erwartungskomponente nach unten.

Im Handel trübte sich die Stimmung merklich ein. Die Lageeinschätzung erfuhr zwar eine leichte Aufwärtsbewegung, allerdings sanken die Erwartungen im Anblick der anhaltenden Lieferprobleme. Im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima ebenfalls. Während die Lage leicht besser eingeschätzt wurde als zuletzt, fielen die Erwartungen weniger optimistischer aus.

Ausblick und Branchenbild

Nachdem die Exporterwartungen im letzten Monat regelrecht eingebrochen waren, zeigte die Entwicklung im November wieder nach oben. Allerdings reichte der Zuwachs nicht aus, um den vorangegangenen Verlust auszugleichen. Die Beschäftigtenerwartung ist nach zwei Rückschlägen in Folge nun wieder leicht gestiegen und liegt weiterhin im überwiegend positiven Bereich, per Saldo planen deutlich mehr Betriebe mit mehr Beschäftigten in den kommenden Monaten. Diese Entwicklung bestätigt auch die Befunde aktueller Befragungen (bspw. DIHK), wonach das Thema Fachkräfteengpass von immer mehr Betrieben wieder als Konjunkturrisiko wahrgenommen wird. Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 5 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzten. In 19 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.