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Industrie im Trend, April 20212 min read

April 20, 2021 3 min read
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Industrie im Trend, April 20212 min read

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Industrieproduktion

Die Industrieproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen sank im Februar 2021 gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent (saison- und arbeitstäglich bereinigt). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Produktionsleistung um 4,3 Prozent. Die Erholungsdynamik verlor damit erneut deutlich an Schwung.

Beim Blick auf die einzelnen Industriebranchen in Nordrhein-Westfalen zeigt sich eine nahezu einheitlich negative Entwicklung in den ersten beiden Monaten des Jahres und gleichzeitig eine enorme Spreizung der Konjunktur. Die Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verzeichnete im Vorjahresvergleich einen Produktionsrückgang um 8,1 Prozent. In der Branche Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten lag die Produktion um 3,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Branche Herstellung von chemischen Erzeugnissen konnte die guten Zahlen im Monat Januar nicht bestätigen und verlor kräftig um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Summe der ersten beiden Monate war dennoch ein Produktionszuwachs (1,8 Prozent) zu verzeichnen.

 

Auftragseingänge

Die Auftragseingänge stiegen im Vormonatsvergleich um 3,8 Prozent erneut kräftig. Sowohl die Bestellungen aus dem Inland (4,0 Prozent) als auch aus dem Ausland (3,8 Prozent) entwickelten sich positiv. Vergleicht man die Orderzahlen im Februar mit dem Vorjahresmonat stiegen die Bestellungen um 8,5 Prozent. Dabei stieg die Auslandsnachfrage um 11,7 Prozent und die Inlandsnachfrage um 5,0 Prozent. Der Trend bei den Auftragseingängen zeigt nach oben und das Vorkrisenniveau wurde bereits übertroffen. Demnach wäre eine deutlich größere Dynamik bei den Produktionszahlen zu erwarten. Diese entwickelten sich jedoch nur schleppend. Derzeit scheint es im Durchschnitt der NRW-Industrie kein Nachfrageproblem auf breiter Basis zu geben. Zeitgleich melden immer mehr Firmen angebotsseitige Schwierigkeiten bzw. Engpässe. Zum einen sind die Transportkapazitäten aufgrund der weltweit anziehenden Exportkonjunktur stark ausgelastet mit der Folge steigender Kosten, zum anderen hakt es bei der Beschaffung von Rohstoffen und Komponenten. In Folge dürften auch die Lagerbestände abschmelzen. Sollten sich die angebotsseitigen Engpässe in den kommenden Monaten auflösen und die Nachfrage stabil bleiben, dann könnte auch die Produktion im Jahresverlauf einen großen Sprung nach vorne machen.

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, stieg im Verarbeitenden Gewerbe im Februar gegenüber dem Vorjahr um  9,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Auftragsbestand um 3,4 Prozent. Die Reichweite der Aufträge betrug im Verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 5,7 Monate.

 

Beschäftigung

Im Monat Februar waren in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten ca. 1,059 Mio. Personen tätig. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 31.000 Beschäftigte oder 2,8 Prozent weniger. Der Beschäftigungsrückgang hat sich damit wieder beschleunigt.