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Industrie im Trend, Dezember 20244 min read

Januar 7, 2025 3 min read
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Industrie im Trend, Dezember 20244 min read

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Im September 2024 sank die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes in Nordrhein-Westfalen um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis September 2024 verzeichnete die Industrieproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres einen kumulierten Rückgang von 3,7 Prozent. Damit liegt das aktuelle Produktionsniveau etwa um 18 Prozentpunkte unter dem Höchststand des vierten Quartals 2017 (Abb. 1). Das aktuelle Ergebnis ist, abgesehen von der kurzlebigen Erholung nach der Coronakrise im Jahr 2020, ein Ausdruck der seit 2018 andauernden strukturellen Krise.

Nahezu alle wichtigen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in NRW verzeichneten von Januar bis September 2024 einen Produktionsrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Abb. 2). Den stärksten Einbruch meldete die Branche „Elektrische Ausrüstungen“ mit einem kumulierten Minus von 13,2 Prozent seit Jahresbeginn. Hingegen verzeichnete die Branche „Chemische Erzeugnisse“ einen kumulierten Produktionsanstieg von 8,5 Prozent. Zur aktuellen Lage der Chemie- und Pharmaindustrie kommentierte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, im dritten Quartalsbericht 2024: „Unsere Industrie befindet sich in einer schweren Rezession. Die Nachfrage nach chemischen Produkten sinkt weiter, auch das Pharmageschäft schwächelt. … Eins ist klar: Die Krise ist weitgehend hausgemacht“. Der branchenweite Produktionsrückgang des Verarbeitenden Gewerbes in NRW deutet auf eine Schwächung der vollständigen industriellen Wertschöpfungsketten hierzulande hin.


Auftragseingänge und -bestand

Im 2024 lagen die Auftragseingänge aus dem Inland bei 75,8 Punkten, aus dem Ausland bei 86,1 Punkten und insgesamt bei 81,2 Punkten (Abb. 3). Von Januar bis 2024 verzeichneten die Auftragseingänge im Inland einen kumulierten Rückgang von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Auftragseingänge aus dem Ausland gingen für den gleichen Zeitraum kumuliert um 2,7 Prozent zurück. Insgesamt ergibt sich somit seit Jahresbeginn eine Entwicklung der gesamten Auftragseingänge von minus 6,1 Prozent.

Von Januar bis 2024 gingen die Auftragseingänge in nahezu allen wichtigen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in NRW gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück (Abb. 4). Den stärksten Rückgang verzeichnete die Branche „Sonstige Fahrzeugbau“ mit einem kumulierten Minus von 65,9 Prozent seit Jahresbeginn. Hingegen stiegen die Auftragseingänge in der Branche „Chemische Erzeugnisse“ kumuliert um 5,4 Prozent.

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, im Verarbeitenden Gewerbe sank im September 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. Die Reichweite der Auftragsbestände im Verarbeitenden Gewerbe lag zuletzt bei durchschnittlich 5,8 Monaten.

Umsatz

Im Oktober 2024 erzielte die Industrie in NRW einen Inlandsumsatz von 15,8 Milliarden Euro und einen Auslandsumsatz von 13,9 Milliarden Euro, was einen Gesamtumsatz von etwa 29,7 Milliarden Euro ergibt. Seit Jahresbeginn 2024 sank der Inlandsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum kumuliert um 4,3 Prozent, der Auslandsumsatz um 3,3 Prozent, der Gesamtumsatz um 5,2 Prozent. Die bisherige Entwicklung der durchschnittlichen Monatsumsätze deutet darauf hin, dass der Jahresumsatz der NRW-Industrie im Jahr 2024 voraussichtlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen könnte (Abb. 5).


Beschäftigung

Im Oktober 2024 betrug die Anzahl der Beschäftigten in den Betrieben der NRW-Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten 1.057.901 Personen (Abb. 6). Damit ist die Beschäftigtenzahl um 276 Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl der Beschäftigten um 16.453 Personen.