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Industrie im Trend, Februar 20223 min read

März 8, 2022 4 min read
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Industrie im Trend, Februar 20223 min read

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Industrieproduktion

Die Industrieproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen stieg im Dezember 2021 gegenüber dem Vormonat saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Produktionsleistung um 2,4 Prozent. Zwar konnte die Produktionsleistung nach zuletzt zwei Rückgängen in Folge wieder zulegen, allerdings ist der seit Mitte des Jahres zu beobachtende Trend negativ.

Im Jahresergebnis legte die Produktionsleistung der nordrhein-westfälischen Industrie um 4,0 Prozent zu. Die Verluste aus den Jahren 2019 und 2020 (-2,3 und -7,3 Prozent) konnten damit bei Weitem nicht ausgeglichen werden, der Erholungsprozess dauert an. Im Branchenbild zeichnet sich eine sehr heterogene Lage ab. Von den großen Branchen konnte einzig die Chemie ihren Ausstoß in 2020 konstant halten, in 2021 stieg die Produktion um 2,4 Prozent. Allerdings hatte die Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen bereits vor der Pandemie mit deutlichen Verlusten zu kämpfen. In 2019 sank der Ausstoß um 4,9 Prozent. Insofern bewegen sich die Wachstumszahlen auf einer niedrigen Basis im positiven Bereich. Die Branchen der Elektroindustrie konnten die im Jahr 2020 erlittenen Verluste indes nahezu ausgleichen. Am unteren Ende der Skala zeichnet sich die besonders schwierige Lage der Automobil- und Zuliefererbranchen ab. Nachdem im Jahr 2020 die Produktion um über 20 Prozent sank, konnte im Jahr 2021, ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau, ein nur sehr kleiner Zuwachs erzielt werden. Insbesondere hartnäckige Versorgungs- und Lieferengpässe sowie stark gestiegene Preise für Energie und Vorleistungsgüter bremsen die Industriekonjunktur.

 

 

Auftragseingänge

Die Schere zwischen Produktion und Auftragseingang hat sich im Dezember wieder geöffnet. Die Auftragseingänge stiegen im Vormonatsvergleich um 4,1 Prozent. Im Vergleich zum  Vorjahresmonat lagen die Orderzahlen im Dezember um 9,7 Prozent höher. Während die Bestellungen aus dem Inland kräftig um 14,5 Prozent zulegten, stiegen die Auslandsbestellungen um 5,7 Prozent. Treiber der guten Zahlen im Dezember waren kräftige Zuwächse in der Branche Sonstiger Fahrzeugbau, die durch Großaufträge mitunter sehr starke Ausschläge ausweisen kann.

Im Durchschnitt des Jahres 2021 konnten alle großen Industrien in Nordrhein-Westfalen das Auftragsniveau im Vergleich zum Vorjahr ausweiten. Der Zuwachs im Maschinenbau fiel mit 28,6 Prozent besonders kräftig aus und deutet auf eine gute Investitionsgüterkonjunktur in den kommenden Monaten hin.

 

 

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, stieg im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 31,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Auftragsbestand um 2,1 Prozent. Die Reichweite der Aufträge betrug im Verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 6,1 Monate.

 

Umsatz

Der Gesamtumsatz der nordrhein-westfälischen Industrie stieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,2 Prozent.

Der Auslandsumsatz legte um 13,0 Prozent zu, der Inlandsumsatz stieg um 13,4 Prozent. Im Jahresergebnis erholten sich die Industrieumsätze und legten um 10,5 Prozent zu. Dabei entwickelten sich In- und Auslandsumsatz nahezu im Gleichschritt (9,4 und 11,9 Prozent). Hinweis: Bei den Umsätzen handelt es sich um nominale Größen. Insbesondere der Umsatz der Produzenten von Vorleistungsgütern ist aufgrund der Preiseffekte gestiegen.

 

Beschäftigung

Im Monat Dezember waren in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten ca. 1,059 Mio. Personen tätig. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 7.995 Beschäftigte oder 0,7 Prozent weniger. Gegenüber dem Vormonat sank die Beschäftigung um 0,6 Prozent. Nachdem sich eine Trendumkehr in den vergangenen Monaten andeutete, erscheint der Rücksetzer im Dezember überraschend. Hauptgrund für diesen Einbruch dürfte hauptsächlich der Wegfall von drei Betrieben aus der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen aus dem Berichtskreis der Statistik sein. Ohne diesen Effekt wäre der Rückgang geringer ausgefallen.