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Industrie im Trend, März 20222 min read

März 21, 2022 3 min read
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Industrie im Trend, März 20222 min read

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Industrieproduktion

Die Industrieproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen sank im Januar 2022 gegenüber dem Vormonat saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Produktionsleistung um 3,4 Prozent. Das Vorkrisenniveau, gemessen am durchschnittlichen Niveau des Jahres 2019, wurde um 6,0 Prozent verfehlt. Seit Herbst 2021 verläuft der Erholungsprozess der nordrhein-westfälischen Industrie bestenfalls seitwärtsgerichtet. Im Vormonatsvergleich konnte von den großen Branchen lediglich die Nahrungsmittelindustrie signifikant zulegen (4,6 Prozent), während die Chemiebranche 6,1 Prozent weniger produzierte als noch im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr verloren insbesondere die Branchen Chemie (-11,3 Prozent), Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (-9,1 Prozent) und Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-13,4 Prozent) kräftig.

Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine dürften sich in den Zahlen für den Monat März widerspiegeln, diese werden aber erst in rund zwei Monaten veröffentlicht. Erste Befragungsergebnisse deuten auf einen spürbaren negativen Effekt hin. Zum einen verschärft sich die Beschaffungslage mit einhergehend hohen Preisen für Energie und Rohstoffe, zum anderen entfällt Russland als Absatzmarkt.

 

Auftragseingänge

Die Auftragseingänge stiegen im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Orderzahlen im Januar 2022 um 7,0 Prozent höher. Während die Bestellungen aus dem Inland gegenüber dem Vorjahr nur leicht anstiegen (1,8 Prozent), stiegen die Auslandsbestellungen kräftig um 11,5 Prozent. Die Auftragslage befindet sich damit auf einem guten Niveau und bietet für die Erholung in der Produktion theoretisch einen guten Nährboden. Dieser Situation lässt darauf schließen, dass die Folgen des Krieges in der Ukraine hauptsächlich die Beschaffungsseite der Industrie negativ beeinträchtigen wird, während der wegbrechende Absatzmarkt in Russland durch Exporte in andere Länder aufgefangen werden könnte.

 

 

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, stieg im Verarbeitenden Gewerbe im Januar gegenüber dem Vorjahr um 28,9 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Auftragsbestand um 1,4 Prozent. Die Reichweite der Aufträge betrug im Verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 6,1 Monate.

 

Umsatz

Der Gesamtumsatz der Industrie stieg im Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,1 Prozent. Der Inlandsumsatz legte etwas kräftiger zu (19,9 Prozent) als der Auslandsumsatz (16,1 Prozent).

 

Beschäftigung

Im Monat Januar waren in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten ca. 1,056 Mio. Personen tätig. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 5.629 Beschäftigte oder 0,5 Prozent weniger. Gegenüber dem Vormonat sank die Beschäftigung leicht um 0,4 Prozent.