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Industrie im Trend, Mai 20254 min read

Mai 28, 2025 3 min read
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Industrie im Trend, Mai 20254 min read

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Industrieproduktion

Im März 2025 sank die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Nordrhein-Westfalen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit liegt das Produktionsniveau im ersten Quartal 2025 etwa 18 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2018 (Abb. 1). Das aktuelle Ergebnis ist, abgesehen von der kurzlebigen Erholung nach der Coronakrise im Jahr 2020, ein Ausdruck der seit 2018 andauernden strukturellen Krise.

Im ersten Quartal 2025 verzeichneten einige Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in NRW eine Produktionssteigerung gegenüber dem Vorjahresquartal (Abb. 2). Den stärksten Zuwachs meldete die Branche „Pharmazeutische Erzeugnisse“ mit einem Plus von 18,8 Prozent, gefolgt von der Branche „Kraftwagen- und Kraftwagenteile“ mit einem Plus von 11,0 Prozent. Dagegen verzeichnete die Branche „Elektrische Ausrüstungen“ mit -9,8 Prozent den stärksten Rückgang. Der Produktionsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe deutet auf eine Schwächung der vollständigen industriellen Wertschöpfungsketten in NRW hin. Es bleibt abzuwarten, ob sich die jüngste Erholung in der Grundstoffindustrie, z.B. in der Chemie- und Pharmaindustrie, als dauerhaft erweist und langfristig positive Impulse für die Metall- und Elektroindustrie bringen könnte.

Auftragseingänge und -bestand

Die Auftragseingänge, ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung, deuten auf eine positive Produktionsentwicklung in der nordrhein-westfälischen Industrie hin (Abb. 3). Im März 2025 stiegen die Inlandsaufträge um 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, während die Auslandsaufträge um 1,7 Prozent sanken. Damit stiegen die gesamten Auftragseingänge um 4,7 Prozent.

Im ersten Quartal 2025 verzeichneten einige Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in NRW steigende Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahresquartal (Abb. 4). Den stärksten Zuwachs gab es in der Branche „Sonstige Fahrzeugbau“ mit einem Plus von 63,1 Prozent. Dagegen gingen die Auftragseingänge in der Branche „Maschinenbau“ um 6,2 Prozent zurück.

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, im Verarbeitenden Gewerbe stieg im März 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozent. Die Reichweite der Auftragsbestände im Verarbeitenden Gewerbe lag zuletzt bei durchschnittlich 6,1 Monaten. Das bedeutet, dass die Unternehmen ihre Produktion für ein halbes Jahr auslasten könnten, selbst wenn keine neuen Aufträge hinzukämen.

Umsatz

Im März 2025 erwirtschaftete die Industrie in NRW einen Inlandsumsatz von 16,2 Milliarden Euro und einen Auslandsumsatz von 15,5 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz lag damit bei etwa 31,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2024 stieg der Inlandsumsatz um 0,4 Prozent, während der Auslandsumsatz um 3,4 Prozent sank. Insgesamt ging der Umsatz um 1,5 Prozent zurück. Die aktuelle Entwicklung des durchschnittlichen Monatsumsatzes liegt unter dem Niveau der letzten drei Jahren (Abb. 5).

Beschäftigung

Im März 2025 betrug die Anzahl der Beschäftigten in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten 1.044.627 Personen (Abb. 6). Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Beschäftigten um 21.094 Personen und ging damit den fünfzehnten Monat in Folge zurück. Seit dem Höchststand im August 2019 hat damit die Industrie in NRW etwa 60.665 Arbeitsplätze verloren. Die seit 2018 andauernde strukturelle Krise setzt den Arbeitsmarkt zunehmend unter Druck, der sich bis 2023 trotz rückläufiger Produktion, Aufträge und Umsätze noch stabil gehalten hatte.