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Industrie im Trend, November 20202 min read

November 23, 2020 3 min read
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Industrie im Trend, November 20202 min read

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Industrieproduktion

Die Industrieproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen stieg im September 2020, gegenüber dem Vormonat, um 1,1 Prozent (saison- und arbeitstäglich bereinigt) erneut an. Damit setzte sich die Erholung auch im September fort, allerdings etwas langsamer als in den vergangenen Monaten. Das Vorjahresniveau wurde um 4,4 Prozent unterschritten. Im Vergleich auf Quartalsebene zeigt sich, dass die Produktion im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 9,6 Prozent ausgeweitet wurde.  Nichtsdestotrotz blieb das Vorkrisenniveau weiterhin unerreicht. Gegenüber dem Vorjahresquartal lag der Abstand im dritten Quartal immer noch bei 6,6 Prozent. In der zweiten Grafik sind die Bilanzen der zehn umsatzstärksten Industriebranchen in Nordrhein-Westfalen in den ersten neun Monaten aufgeführt. Es zeigt sich eine einheitlich negative Jahresbilanz und gleichzeitig eine enorme Spannweite der Betroffenheit. Die Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verzeichnete im Vorjahresvergleich einen Produktionsrückgang um 28,0 Prozent. Die Produktion der Branche Herstellung von Chemischen Erzeugnissen lag in den ersten neun Monaten 2020 um 1,5 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus.

 

Auftragseingänge

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Auftragseingänge der Industrie im September um 7,4 Prozent kräftig an. Dabei stieg die Auslandsnachfrage um 8,0 Prozent, die Inlandsnachfrage stieg um 6,4 Prozent. Auf das dritte Quartal bezogen lagen die Aufträge nur noch um 1,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Grund dafür war der besonders schwache Monat August, der den Quartalsschnitt nach unten zog. Positiv zu sehen ist die gestiegene Nachfrage nach Investitionsgütern wie beispielsweise Nutzfahrzeugen. Die Nachfrage nach Investitionsgütern war so hoch, wie seit Anfang des Jahres nicht mehr. Abzuwarten bleibt, ob über die Sommermonate verschobene Aufträge nun nachgeholt wurden, oder ob die Nachfrage nachhaltig hoch bleiben wird.

 

Auftragsbestand

Die Auftragslage, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, sank im Verarbeitenden Gewerbe im September 2020, gegenüber dem Vorjahr, um 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Auftragsbestand um 0,3 Prozent leicht an. Die Reichweite der Aufträge betrug im Verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 5,0 Monate.

 

Beschäftigung

Im Monat September 2020 waren in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten ca. 1,073 Mio. Personen tätig. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 32.000 Beschäftigte oder 2,9 Prozent weniger. Der Beschäftigungsrückgang hat sich damit zumindest nicht weiter beschleunigt, ein Ende der negativen Entwicklung ist jedoch nicht absehbar. Vielmehr dürften aufgrund des nachlaufenden Charakters des  Indikators die Folgen der Pandemie auch in den kommenden Monaten verstärkt in den Zahlen sichtbar werden. Zum einen könnte Kurzarbeit durch Insolvenzen in Entlassungen enden, zum anderen dürften Restrukturierungsmaßnahmen als Folge des Strukturwandels im Verarbeitenden Gewerbe noch länger andauern. Dass die Betriebe bemüht sind, Beschäftigung zu halten, dafür spricht unter anderem der Aspekt des Fachkräfteengpasses in vielen Berufen.