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Industrie im Trend, November 20244 min read

November 26, 2024 3 min read
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Industrie im Trend, November 20244 min read

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Industrieproduktion

Im September 2024 sank die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes in Nordrhein-Westfalen um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis September 2024 verzeichnete die Industrieproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres einen kumulierten Rückgang von 3,7 Prozent. Damit liegt das aktuelle Produktionsniveau etwa um 18 Prozentpunkte unter dem Höchststand des vierten Quartals 2017 (Abb. 1). Das aktuelle Ergebnis ist, abgesehen von der kurzlebigen Erholung nach der Coronakrise im Jahr 2020, ein Ausdruck der seit 2018 andauernden strukturellen Krise.

Nahezu alle wichtigen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in NRW verzeichneten von Januar bis September 2024 einen Produktionsrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Abb. 2). Den stärksten Einbruch meldete die Branche „Elektrische Ausrüstungen“ mit einem kumulierten Minus von 13,2 Prozent seit Jahresbeginn. Hingegen verzeichnete die Branche „Chemische Erzeugnisse“ einen kumulierten Produktionsanstieg von 8,5 Prozent. Zur aktuellen Lage der Chemie- und Pharmaindustrie kommentierte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie, im dritten Quartalsbericht 2024: „Unsere Industrie befindet sich in einer schweren Rezession. Die Nachfrage nach chemischen Produkten sinkt weiter, auch das Pharmageschäft schwächelt. … Eins ist klar: Die Krise ist weitgehend hausgemacht“. Der branchenweite Produktionsrückgang des Verarbeitenden Gewerbes in NRW deutet auf eine Schwächung der vollständigen industriellen Wertschöpfungsketten hierzulande hin.


Auftragseingänge und -bestand
Im September 2024 lagen die Auftragseingänge aus dem Inland bei 70,6 Punkten, aus dem Ausland bei 82,8 Punkten und insgesamt bei 77,1 Punkten (Abb. 3). Von Januar bis September 2024 verzeichneten die Auftragseingänge im Inland einen kumulierten Rückgang von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Auftragseingänge aus dem Ausland ging für den gleichen Zeitraum kumuliert um 3,3 Prozent zurück. Insgesamt ergibt sich somit seit Jahresbeginn eine Entwicklung der gesamten Auftragseingänge von minus 6,5 Prozent.

Von Januar bis September 2024 gingen die Auftragseingänge in nahezu allen wichtigen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes in NRW gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück (Abb. 4). Den stärksten Rückgang verzeichnete die Branche „Sonstige Fahrzeugbau“ mit einem kumulierten Minus von 68,2 Prozent seit Jahresbeginn. Hingegen stiegen die Auftragseingänge in der Branche „Chemische Erzeugnisse“ kumuliert um 5,7 Prozent.

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, im Verarbeitenden Gewerbe sank im September 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. Die Reichweite der Auftragsbestände im Verarbeitenden Gewerbe lag zuletzt bei durchschnittlich 5,8 Monaten.

Umsatz

Im September 2024 erzielte die Industrie in NRW einen Inlandsumsatz von 15,7 Milliarden Euro und einen Auslandsumsatz von 14,6 Milliarden Euro, was einen Gesamtumsatz von etwa 30,3 Milliarden Euro ergibt. Seit Jahresbeginn 2024 sank der Inlandsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum kumuliert um 4,8 Prozent, der Auslandsumsatz um 3,8 Prozent, der Gesamtumsatz um 5,6 Prozent. Das aktuelle Ergebnis deutet darauf hin, dass der Jahresumsatz der NRW-Industrie 2024 voraussichtlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen könnte (Abb. 5).

Beschäftigung

Im September 2024 betrug die Anzahl der Beschäftigten in den Betrieben der NRW-Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten 1.058.177 Personen (Abb. 6). Damit stieg die Beschäftigtenzahl den zweiten Monat in Folge. Allerdings sank die Beschäftigtenzahl im September um etwa 16.184 Personen bzw. 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Arbeitsmarkt, der sich bis 2023 trotz der schwachen Entwicklung von Produktion, Aufträgen und Umsätzen als stabil erwies, steht weiterhin unter massivem Druck.