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Industrie im Trend, Oktober 20202 min read

Oktober 23, 2020 3 min read
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Industrie im Trend, Oktober 20202 min read

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Industrieproduktion

Die Industrieproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen stieg im August 2020, gegenüber dem Vormonat, um 3,3 Prozent (saison- und arbeitstäglich bereinigt) erneut an. Das Vorjahresniveau wurde hingegen um 5,5 Prozent unterschritten. Nach dem bisherigen Tiefstwert im April stieg die Produktion zum vierten Mal in Folge, allerdings bleibt das Vorkrisenniveau unerreicht. In Summe der ersten acht Monate sank die Industrieproduktion um 9,6 Prozent.

Treiber der Erholung im August war der Automobilbau, der aufgrund des Endes der Ferienzeit in NRW deutlich mehr produzierte als im Vormonat. Durch diesen Kalendereffekt erklärt sich auch die gegensätzliche Entwicklung der Industrie in Nordrhein-Westfalen und der im Bund. Letztere musste im August einen Rücksetzer hinnehmen, da bundesweit die Automobilindustrie im August aufgrund der Lage der Ferienzeit insbesondere in den südlichen Bundesländern deutlich weniger produzierte als im Vormonat. Im September dürfte die Automobilindustrie dann deutschlandweit die Industriekonjunktur nach oben ziehen. Wenngleich für das zweite Quartal glänzende Wachstumszahlen zu erwarten sind, der Weg zu einer nachhaltigen Erholung ist noch lang. Denn klar ist: Selbst wenn das Vorkrisenniveau erreicht wird, die Verluste aus den Krisen-Monaten sind noch lange nicht wieder erwirtschaftet.

In der zweiten Grafik sind die Bilanzen der zehn umsatzstärksten Industriebranchen in Nordrhein-Westfalen in den ersten acht Monate aufgeführt. Es zeigt sich eine einheitlich negative derzeitige Jahresbilanz und gleichzeitig eine enorme Spannweite der Betroffenheit. Die Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verzeichnete im Vorjahresvergleich einen Produktionsrückgang um 29,4 Prozent. Die Branche Herstellung von Chemischen Erzeugnissen lag in den ersten acht Monaten 2020 um 2,0 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus.

Auftragseingänge

Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Auftragseingänge der Industrie im August um 5,3 Prozent. Dabei sank die Auslandsnachfrage um 5,4 Prozent, die Inlandsnachfrage sank um 5,0 Prozent. Die hohe Unsicherheit sorgte insbesondere bei der Nachfrage nach Investitionsgütern für eine verhaltene Bestelltätigkeit (-9,1Prozent).

Auftragsbestand

Die Auftragslage, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, sank im Verarbeitenden Gewerbe im August 2020, gegenüber dem Vorjahr, um 3,4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Auftragsbestand unverändert. Die Reichweite der Aufträge betrug im Verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 4,9 Monate.

 

Beschäftigung

Im Monat August 2020 waren in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten ca. 1,073 Mio. Personen tätig. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 33.000 Beschäftigte oder 3,0 Prozent weniger. Zwar stieg im Vormonatsvergleich die Beschäftigung an, allerdings ist dieser Vergleich aufgrund eines saisonalen Effektes nicht zwingend als Bodenbildung zu interpretieren. Vielmehr dürften aufgrund des nachlaufenden Charakters des Indikators die Folgen der Pandemie auf die Beschäftigung auch in den kommenden Monaten verstärkt wirken.