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Industrie im Trend, September 20212 min read

September 28, 2021 3 min read
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Industrie im Trend, September 20212 min read

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Industrieproduktion

Die Industrieproduktion des Verarbeitenden Gewerbes sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in Nordrhein-Westfalen sank im Juli 2021 gegenüber dem Vormonat erneut um 0,9 Prozent (saison- und arbeitstäglich bereinigt). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Produktionsleistung um 7,9 Prozent. Ein Grund für den kräftigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr ist die relativ niedrige Vergleichsbasis Juli 2020, damals befand sich die Industriekonjunktur in einer Phase der Erholung, nachdem im Frühjahr die Produktion darniederlag. Das Vorkrisenniveau, gemessen am durchschnittlichen Niveau des Jahres 2019, wurde um 2,5 Prozent verfehlt.

In Summe der ersten sieben Monate weitete die Industrie ihre Produktion um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Beim Blick auf die einzelnen Industriebranchen in Nordrhein-Westfalen zeigt sich eine enorme Spreizung der Konjunktur. Die Branche Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln verlor im Vorjahresvergleich 3,2 Prozent. Am anderen Ende der Verteilung legte die Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 19,0 Prozent zu. In dieser Branche überwog jedoch der Basiseffekt, denn das Niveau von 2019 blieb unerreicht.

 

Auftragseingänge

Die Auftragseingänge sanken im Vormonatsvergleich um 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Orderzahlen im Juli um 11,4 Prozent. Die Auftragslage hat sich damit auf einem guten Niveau normalisiert, nachdem die Orderzahlen im Frühjahr rekordverdächtig hoch waren. In Summe der ersten sieben Monate lagen die Bestellungen um 20,4 Prozent über dem Vorjahreswert (Ausland: 25,1 Prozent; Inland: 15,4 Prozent). Derzeit scheint es im Durchschnitt der NRW-Industrie kein Nachfrageproblem auf breiter Basis zu geben. Vielmehr wird die Industriekonjunktur vielerorts durch angebotsseitige Versorgungsengpässe und steigenden Beschaffungspreisen ausgebremst.

 

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand, gemessen an der Reichweite der Aufträge in Monaten, stieg im Verarbeitenden Gewerbe im Juli gegenüber dem Vorjahr um 26,9 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Auftragsbestand um 2,3 Prozent. Die Reichweite der Aufträge betrug im Verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 5,9 Monate.

 

Umsatz

Der Gesamtumsatz der Industrie stieg im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,9 Prozent. Der Auslandsumsatz legte etwas kräftiger zu (10,8 Prozent) als der Inlandsumsatz (9,0 Prozent). In Summe der ersten sieben Monate stiegen die Umsätze um 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei stieg der Auslandsumsatz um 13,1 Prozent, während der im Inland erzielte Umsatz im Betrachtungszeitraum um 9,0 Prozent zulegte.

Beschäftigung

Im Monat Juli waren in den Betrieben der nordrhein-westfälischen Industrie mit mehr als 50 Beschäftigten ca. 1,054 Mio. Personen tätig. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 18.400 Beschäftigte oder 1,7 Prozent weniger. Die Beschäftigung gilt als Spätindikator. Die guten Zahlen bei den Auftragseingängen und dann folglich auch bei der Produktion spiegeln sich erst mit zeitlicher Verzögerung in den Beschäftigtenzahlen.