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Geschäftsklima, Januar 20222 min read

Januar 26, 2022 3 min read
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Geschäftsklima, Januar 20222 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Januar aufgehellt. Der Geschäftsklimaindex ist im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Zähler auf 95,7 Punkte gestiegen. Zwar beurteilten die Betriebe die aktuelle Lage etwas schlechter, die Erwartungen wurden jedoch spürbar nach oben korrigiert. Nach zuvor sechs Rückgängen in Folge ist die jüngste Stimmungsaufhellung ein kleiner Lichtblick.

Die Eintrübung der Lagebeurteilung deutet auf eine bestenfalls stagnierende Konjunktur in den Wintermonaten hin. Zwar ist die Omikron-Welle in Deutschland noch nicht durchgestanden, aber die Erfahrungen der Pandemie zeigen, ab Frühjahr wird nicht nur das Wetter besser, sondern auch das Infektionsgeschehen nimmt witterungsbedingt ab. Zudem zeigt sich laut Umfrage, dass die Versorgungsprobleme, auf einem absoluten hohen Niveau, leicht rückläufig sind. Die Pessimisten könnten eine Liste von Gründen anführen, warum der gestiegene Optimismus verfrüht ist. So schmälert die hohe Inflation die Kaufkraft der Haushalte, die Unternehmen haben mit teils absurd hohen Einkaufspreisen für Energie und Rohstoffe zu kämpfen und kurzfristig dürfte auch die Lieferkette insbesondere nach China wieder stärker unter Spannung geraten. Zum einen steht das Neujahrsfest an und zum anderen dürfte die Zero-Covid-Strategie Chinas, vor dem Hintergrund der hochansteckende Omikron-Variante, den Unternehmen weitere Härten zumuten.

 

Stimmung nach Sektoren

Im Verarbeitenden Gewerbe (inkl. Ernährung) hat sich die Stimmung verbessert. Die Einschätzung der aktuellen Lage wurde nach oben korrigiert und die Erwartungen hellten sich erneut auf. Gebremst wurden die Industriebetriebe von Versorgungs- und Lieferengpässen. Zudem stiegen die Beschaffungspreise zuletzt kräftig an. Vor dem Hintergrund gut gefüllter Auftragsbücher bedeutet das unterm Strich: Die Aufträge materialisieren sich zwar irgendwann in Umsätze, allerdings zu dann deutlich gestiegenen Faktorkosten.

Im Dienstleistungssektor ist die Stimmung nach zwei mitunter heftigen Rücksetzern wieder gestiegen. Die Lage wurde zwar etwas schlechter eingeschätzt als noch im Dezember, die Erwartungen fielen jedoch optimistischer aus. Das gleiche Muster offenbart sich auch beim Blick auf den Handelssektor.

Im Bauhauptgewerbe legte der Index zu. Mit der aktuellen Lage waren die Betriebe zufriedener und auch die Erwartungen hellten sich auf. Die angespannte Versorgungssituation hat sich zudem etwas gebessert.

Ausblick und Branchenbild

Nachdem die Exporterwartungen im letzten Monat gesunken waren, legten sie am aktuellen Rand um 5,3 Punkte kräftig zu.

Die Beschäftigtenerwartung  ist erneut gestiegen und befindet sich weiterhin im überwiegend positiven Bereich. Per Saldo planen deutlich mehr Betriebe mit mehr Beschäftigten in den kommenden Monaten. Diese Entwicklung bestätigt auch die Befunde aktueller Befragungen (bspw. DIHK), wonach das Thema Fachkräfteengpass von immer mehr Betrieben wieder als Konjunkturrisiko wahrgenommen wird.

Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 4 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzten. In 4 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.