Geschäftsklima, Juni 20222 min read
Reading Time: 2 minutesGeschäftsklima Deutschland
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Juni, nach zwei Verbesserungen in den Vormonaten, eingetrübt. Der Geschäftsklimaindex ist im Juni, nach 93,0 Punkten im Vormonat, auf 92,3 Punkte gesunken. Die Unternehmen waren weniger zufriedener mit der aktuellen Lage, die Erwartungen bewegten sich deutlich nach unten. Zwar wird die derzeitige Lage von den Betrieben noch als überwiegend positiv eingeschätzt, allerdings fällt der Blick auf das zweite Halbjahr deutlich pessimistisch aus. Stark steigende Preise verteuern die Produktion der Unternehmen und entziehen den privaten Haushalten Kaufkraft. Hinzu kommt ein drohender Ausfall von Gas-Lieferungen, was insbesondere die Industrie stark treffen dürfte.
Stimmung nach Sektoren
Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Index deutlich verloren. Die Lage wurde etwas nach unten korrigiert, die Erwartungen sanken deutlich. Der Blick auf das zweite Halbjahr fällt deutlich pessimistisch aus.
Im Dienstleistungssektor hat sich der Stimmungsindex verbessert. Die Lage wurde besser beurteilt. Die Erwartungen fielen etwas weniger pessimistisch aus.
Im Handel hat der Index deutlich nachgegeben. Die Geschäfte wurden etwas weniger gut beurteilt und die Erwartungen sanken kräftig. Insbesondere stark steigende Preise für Energie dürften den Konsumenten Kaufkraft für andere Gütergruppen entziehen. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima erneut erholt. Sowohl Lage als auch Erwartungen fielen besser aus als im Vormonat.
Ausblick und Branchenbild
Die Exporterwartungen sind von 4,4 Punkten im Mai auf 3,7 Punkte im Juni gesunken und bewegen sich damit im überwiegend positiven Bereich. Insbesondere die anhaltende Unsicherheit sowie Engpässe in der Logistik trüben den Blick auf das Auslandsgeschäft. Die Beschäftigtenerwartung der Industrie wurde im Juni um 1,5 Zähler nach unten korrigiert, befindet sich aber weiterhin im expansiven Bereich.
Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 4 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzten. In 28 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.
