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Geschäftsklima, Oktober 20202 min read

Oktober 28, 2020 2 min read
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Geschäftsklima, Oktober 20202 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen hat sich im Oktober eingetrübt. Nach fünf Anstiegen in Folge ist
das Geschäftsklima erstmals seit April wieder gesunken. Der Geschäftsklimaindex ist im Oktober, im Vergleich zum
Vormonat, um 0,5 Zähler auf 92,7 Punkte gesunken. Die Lageeinschätzung wurde um 1,1 Zähler nach oben korrigiert,
die Erwartungskomponente sank um 2,4 Zähler. Der Optimismus in den vergangenen Monaten schwindet. Eine
Korrektur der Erwartungskomponente war in Anbetracht der ansteigenden Infektionszahlen zu erwarten. Übersetzt
man den Kurvenverlauf in Wirtschaftswachstum, dann dürfte dem kräftigen Rebound seit dem Lockdown nun ein
langwieriger Prozess zur vollständigen Erholung folgen.

 

Stimmung nach Sektoren

Das Sektorenbild zeigt eine zweigeteilte Entwicklung des Geschäftsklimas. Während im Verarbeitenden Gewerbe das
Geschäftsklima aufgrund einer verbesserten Lageeinschätzung stieg, hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor
merklich verschlechtert. Grund dafür dürften die zunehmende Unsicherheit aufgrund steigender Infektionszahlen
und die Angst vor strengeren Kontaktbeschränkungen sein. Diese Sorge drückt sich vor allem im Handel aus, hier fällt
die Erwartungskomponente merklich pessimistischer aus als zuletzt. Im Baugewerbe, das bislang relativ unbeschadet durch die Krise kam, hat sich die Stimmung eingetrübt. Sowohl die Lage als auch die Erwartungen wurden nach unten korrigiert.

 

Ausblick und Branchenbild

Im Verarbeitenden Gewerbe haben sich die Erwartungen über die zukünftige Entwicklung der Beschäftigung leicht
gebessert. Per Saldo gehen 16,2 Prozent der Betriebe jedoch weiterhin von einer sinkenden Beschäftigung in den kommenden Monaten aus. Das waren zwar weniger Betriebe als im Vormonat, allerdings deuten sich auf dem Arbeitsmarkt weiter sinkende Beschäftigtenzahlen an. Die Exporterwartungen liegen weiterhin im überwiegend positiven Bereich und sind im Vergleich zum Vormonat um 4,9 Zähler gestiegen. Zu Beginn des dritten Quartals meldeten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes eine Auslastung von 79,8 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung. Das ist der dritte Anstieg in Folge, die Auslastung liegt jedoch immer noch unter ihrem langjährigen Durchschnitt. Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 20 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzen. In 9 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.