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Geschäftsklima, September 20222 min read

September 27, 2022 2 min read
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Geschäftsklima, September 20222 min read

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Geschäftsklima Deutschland

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im September deutlich verschlechtert. Der Geschäftsklimaindex ist im September, nach 88,6 Punkten im Vormonat, auf 84,3 Punkte gesunken und liegt auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2020. Die Unternehmen waren deutlich weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate  hat ebenfalls deutlich zulegt. Der Ausblick auf die kommenden Monate dürfte unter dem Eindruck enormer Unsicherheit stehen. Stark steigende Preise verteuern die Produktion der Unternehmen und entziehen den privaten Haushalten Kaufkraft, wodurch die Nachfrage sinkt. Massive Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen stellen nicht nur perspektivisch das deutsche Geschäftsmodell in Frage, sondern setzen die Gewinne unter Druck. Die Betriebe erwarten überwiegend eine Verschlechterung der Ertragslage in den kommenden Monaten.

 

Stimmung nach Sektoren

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index kräftig gefallen. Die Lageeinschätzung ist erneut gefallen, die Erwartungen liegen mittlerweile auf dem niedrigsten Wert seit April 2020. Grund zur Sorge macht, dass der Auftragsbestand über alle Branchen hinweg gesunken ist. Im Dienstleistungssektor ist der Stimmungsindex abgestürzt. Die Lage wurde deutlich schlechter beurteilt als im Vormonat. Die Erwartungen deuten eine spürbare Verschlechterung in den kommenden Monaten an. Insbesondere die Gastronomie steht unter Druck. Im Handel hat der Index erneut nachgegeben. Die Geschäfte wurde weniger gut beurteilt und die Erwartungen sanken erneut kräftig. Sinkende Kaufkraft und zeitgleich hohe Beschaffungspreise trüben den Ausblick. Im Bauhauptgewerbe hat das Geschäftsklima kräftig nachgegeben. Sowohl Lage als auch Erwartungen fielen schwächer aus als im Vormonat.

 

 

Ausblick und Branchenbild

Die Exporterwartungen sind von -2,7 Punkten im August auf -6,0 Punkte im September gesunken und bewegen sich im überwiegend negativen Bereich. Insbesondere die anhaltende Unsicherheit sowie Engpässe in der Logistik trüben den Blick auf das Auslandsgeschäft.

Die Beschäftigtenerwartung der Industrie wurde im September um 2,8 Zähler nach unten korrigiert, und befindet sich noch knapp im überwiegend expansiven Bereich.

Aus der Befragung des ifo Instituts für einzelne Branchen geht zudem hervor, dass es 9 von 30 Branchen gibt, in denen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als überwiegend schlecht einschätzten. In 29 von 30 Branchen werden die Geschäftserwartungen überwiegend pessimistisch gesehen.