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Insolvenzen – 4. Quartal 20232 min read

März 15, 2024 2 min read
EUV News

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Insolvenzen – 4. Quartal 20232 min read

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im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Nordrhein-Westfalen erstmals seit 2010 an. Insgesamt beantragten 4.572 Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens (Abb. 1). Dies entspricht einem Anstieg um 20,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022. Der Anstieg der Insolvenen im Verarbeitenden Gewerbe (370 Fälle) lag mit 28,0% deutlich über dem Durchschnitt. Von den gesamten Unternehmensinsolvenzen waren 53.815 Beschäftige betroffen.

Bundesweit wurden für das Jahr 2023 insgesamt 17.814 Unternehmensinsolvenzen registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 22,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022. Das vergleichsweise niedrige Niveau der Unternehmensinsolvenzen in NRW und im Bund mag auf den ersten Blick wenig dramatisch erscheinen. Jedoch zeigt die vergangene Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen, beispielesweise von 2000 bis 2004 sowie von 2008 bis 2019 in NRW (Tabelle 1), dass sich eine Insolvenzenwelle schnell entwickeln kann und nicht sofort abebbt.

Im vierten Quartal des Jahres 2023 stellten insgesamt 1.119 Unternehmen in NRW einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. In 800 Fällen wurde das Verfahren eröffnet, in den verbleibenden 319 Fällen wurde dies mangels Masse abgewiesen. Dies entspricht einem Anstieg um 5,7 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2022. Am stärksten waren die Wirtschaftsbereiche Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ (196 Fälle) sowie das Baugewerbe (188 Fälle) betroffen. Nach Rechtsformen wies die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (640 Fälle) die höchste Zahl an Insolvenzen auf.
 
Die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr 2022 um 0,1 Prozent auf 17.186. Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sank sie um 4,0 Prozent auf 4.334 Insolvenzverfahren.