Insolvenzen – 4. Quartal 2020 und Jahr 20201 min read

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Im vierten Quartal des Jahres 2020 stellten insgesamt 929 nordrhein-westfälische Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. In 617 Fällen wurde das Verfahren eröffnet, in den verbleibenden 312 Fällen wurde dies mangels Masse abgewiesen.

Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 reduzierte sich die Zahl der Unternehmenspleiten um 23,3 Prozent. Am stärksten waren das Baugewerbe (161 Fälle) sowie die Wirtschaftsbereiche Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ (132 Fälle) betroffen. Differenziert man nach Rechtsformen, so zeigt sich, dass die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (557 Fälle) die höchste Zahl an Insolvenzen aufweist.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank im vierten Quartal 2020 um 54,2 Prozent auf 1.528 Insolvenzverfahren.

Im Gesamtjahr 2020 beantragten in Nordrhein-Westfalen 4.353 Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das waren 18,7 Prozent weniger verglichen mit dem Jahr 2019. Die Zahl der Verbrauchsinsolvenzen ging um 35,8 Prozent auf 10.147 zurück.

Bundesweit wurden im Jahr 2020 15.841 Unternehmensinolvenzen gezählt und damit 15,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verbraucherinsolvenzen reduzierten sich um 33,3 Prozent auf 41.753 im Bundesgebiet.

Hinweis von IT NRW: Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie spiegeln sich noch nicht in einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen wieder. Das liegt u. a. daran, dass die Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige und überschuldete Unternehmen bis 30.09.2020 vorübergehend ausgesetzt war; für überschuldete Unternehmen sogar bis Ende des Jahres 2020. Hinzu kommen die besonderen staatlichen Finanzhilfen für Unternehmen.

Aufgrund des Gesetzentwurfs zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiung, haben überschuldete Privatpersonen evtl. ihre Insolvenzanträge zurückgestellt.

Aus der nachfolgenden Tabelle lässt sich die Entwicklung der Insolvenzen für die Jahre 2000 bis 2020 in NRW und in Deutschland nachvollziehen.